Schüler aus dem Berufsvorbereitungsjahr entdecken das Theater

Die Klassen BVJc und BVJs sind Paten des Trierer Tanztheaterstücks „Reise in die Hoffnung“

Sabrin aus Somalia, Delan aus Greimerath, Qutaeba aus Syrien und Jevisan aus Konz sind nur einige der Schülerinnen und Schüler, die im November 2018 in einen bereichernden Austausch mit dem ebenso internationalen Tanzensemble des Trierer Theaters traten. Für die meisten Jugendlichen, die gerade ihren Hauptschulabschluss anstreben, war es die erste Begegnung sowohl mit professionellen Tänzerinnen und Tänzern als auch mit der Theaterwelt an sich. Nicht zuletzt aus diesem Grund blieb dem einen oder anderen bei dem ersten Besuch der Tanzprobe im Trierer Walzwerk vor Staunen der Mund offenstehen. Es gab viel zu besprechen, sowohl auf Arabisch als auch auf Deutsch – und das nicht nur nach der ersten Begegnung. Apropos Sprache, plötzlich war es nicht mehr peinlich, wenn den Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund mal ein Wort auf Deutsch nicht einfiel, denn die Mitglieder des Tanzensembles kommen ebenfalls aus der ganzen Welt. Wie fließend ein Wechsel zwischen Englisch, Französisch und Deutsch gehen kann, auch das war eine neue Erfahrung für die Jugendlichen und eine Motivation nicht zuletzt für das manchmal anstrengende Vokabellernen. Doch natürlich sollten die Schülerinnen und Schüler nicht nur zuschauen, sondern auch selbst Erfahrungen sammeln. Bei einem Workshop lernten sie von den Tänzern Brooke Squire und Alessio Pirrone Tanzschritte aus dem aktuellen Stück „Reise in die Hoffnung“ – ein Stück, das das Thema Flucht und das Ankommen in einer neuen Heimat beeindruckend aufgreift und künstlerisch verarbeitet. Dies sind genau die Erfahrungsräume der Geflüchteten; das zunächst weit entfernte Theater kam den Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitungsklassen so schließlich ganz nah. Nach anfänglicher Zurückhaltung konnte ein offener Austausch auf beiden Seiten entstehen. Als erst einmal Vertrauen gewachsen war, erzählten die Jugendlichen den Tänzerinnen und Tänzern von ihren nicht immer schönen Erlebnissen, die diese nun wiederum in ihre Performance mit einfließen lassen können. Für beide Seiten ergreifende Momente, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.