Landesbeauftragte für Migration und Integration besucht die Geschwister-Scholl-Schule

Flucht und Zuwanderung kennt keinen Stichtag – Flexibilität und Initiative sind unabdingbare Voraussetzungen.

Auf Einladung des Beirats für Migration und Integration der Stadt Saarburg besuchte der Beauftragte der Landesregierung für eben diesen Bereich, Herr Miguel Vicente, die Geschwister-Scholl-Schule, berufsbildende Schule in Saarburg. Dem Treffen, zu dem sowohl Vertreter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, der Stadt Saarburg, Vertreter des Beirats für Migration und Integration der Stadt Saarburg sowie Lehrpersonen und Schüler*innen teilnahmen, gingen aktuelle Fragen und Themenschwerpunkte aus den Bereichen Flüchtlingspolitik, Asylverfahren und der Integration jugendlicher Migranten im schulischen Bereich, voraus. Nachdem Herr Scholz, Schulleiter der kreiseigenen berufsbildenden Schule und Herr Alten, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell den Landesbeauftragten Vicente begrüßten, stellten Lehrpersonen drei Integrationsmodelle der Geschwister-Scholl-Schule vor. Während der Präsentation standen die Worte des Schulleiters „Integration in und rund um Saarburg, das ist das schulische Ziel“ wiedererkennbar im Raum. Sowohl unter als auch über 18-jährige, mit rudimentären bis nicht vorhandenen Deutschkenntnissen, lernen mit unterschiedlichen konzeptionellen und pädagogischen Ansätzen in extra dafür vorgesehenen Berufsvorbereitungsklassen. Diese Klassen- und Unterrichtskonzepte haben teilweise Pilotcharakter in Rheinland-Pfalz, verweist der stellvertretende Schulleiter Schornick stolz. Im Anschluss ging es in einer Gesprächsrunde um die Beantwortung teils allgemeiner, teils schulspezifischer Fragen, wie beispielsweise, was eine Sammelanhörung für einen Geflüchteten bedeutet. Ob der Schulbesuch sich positiv auf den Aufenthaltsstatus auswirkt oder ob generell die Möglichkeit besteht, den Schulstart für Zugewanderte auf 2 Termine im Jahr zu erweitern? Darüber hinaus stellte Herr Vicente klar, dass man in der jetzigen Situation nicht von Geflüchteten 1. und 2. Klasse sprechen sollte, da die Voraussetzungen des momentanen Flüchtlingsstroms nicht gleichzusetzen sind mit den Gegebenheiten von 2015 und Differenzierungen seien nur auf rechtlicher und gesetzlicher Ebene zu erkennen, so Vicente. Anschließend suchte Herr Vicente den direkten Dialog mit Schülerinnen und Schülern der Integrationsklassen.

Viele Anregungen konnten an diesem Vormittag gesammelt und Ideen sowie angeschnittene Fragen mit nach Mainz genommen werden. „Wenn es uns gelingt, Vorurteile abzubauen, werden Diskriminierung und Ausgrenzung eingedämmt werden. Schulen sollten kein Ort der Bipolarität werden, sondern das friedvolle Miteinander mit Hilfe der aufgebauten Strukturen fördern und unterstützen, dies sehe ich an der Geschwister-Scholl-Schule sinnvoll umgesetzt“, mit diesem Schlussfazit verabschiedete sich Herr Vicente.