Besuch der Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Anlässlich des 80. Jahrestages der regionalen Deportation vom 16.10.1941 besuchten zahlreiche Schulklassen der Geschwister-Scholl-Schule, Berufsbildende Schule Saarburg in den letzten Wochen die Ausstellung „Der Überlebenskampf jüdischer Deportierter aus Luxemburg und der Trierer Region im Ghetto Litzmannstadt“ in der Kulturgießerei Saarburg. Insgesamt 15 Schulklassen, vom Berufsvorbereitungsjahr bis zum Wirtschaftsgymnasium und verschiedenen Berufsschulklassen zeigten reges Interesse an dem dargestellten Überlebenskampf jüdischer Deportierter aus der Region Trier und dem benachbarten Luxemburg. Die Schülerinnen und Schüler wurden von der Kuratorin Dr. Eberhard begrüßt und durch die Ausstellung geleitet.

Das Thema der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus wurde mit vielen originalen Gegenständen verdeutlicht. So konnte beispielsweise eine Kennungskarte einer 13-jährigen Schülerin, die mit dem Buchstaben J gekennzeichnet und gestempelt war, betrachtet werden. Was es bedeutet, ein Leben in einem Ghetto zu führen, wurde anhand Kirfer Familiengeschichten lebensnah dokumentiert. Ein kleiner Laib Brot musste über viele Tage als Hauptnahrungsmittel ausreichen, dies hinterließ bei den Lernenden großen Eindruck. Bei vielen jungen Besuchern stellten sich Gefühle der Beklemmung und Betroffenheit ein, hautnah zu erfahren, was Überlebenskampf bedeutet, war für die jungen Menschen prägend.

Abschließend konnte die Kuratorin aber auch von punktueller Menschlichkeit in der damaligen Zeit vor Ort berichten: Einem jüdischen Jungen wird in einem Arbeitslager in Hannover von einem Arbeiter geholfen. Er versorgte den Jungen mit Lebensmitteln, erinnert an seine eigene Tochter. Dieses positive Beispiel menschlicher Courage sowie der Aufruf zu demokratischem Handeln stieß auf ein sehr positives Schülerecho.